Wenn der Zweifel kommt – und was du dann tun kannst

17. Oktober 2019

#032 Kennst du noch Tabaluga Tivi und das Eisschollen Spiel? Den Kindern wird zu Beginn der korrekte Weg über das Eisschollenfeld angezeigt und dann müssen sie genau diesen Weg von Scholle zu Scholle erinnern und gehen, sonst ist das Spiel verloren. So ging es mir in der letzten Zeit 😅

Gefühlt stand ich ewig auf einer Eisscholle und hab überlegt und überlegt welcher nächste Schritt der richtige ist, sodass das Feld in der richtigen Farbe aufleuchtet. Kein Wunder, dass ich ganz schön viel gezweifelt habe, wenn es in meiner Vorstellung nur den einen korrekten Schritt gab!

Genau darum geht es in der neuen Lebenshunger Podcastfolge (ja, es ist ein kleines Comeback! 🥳). Die Folge ist super für dich, wenn du es von dir kennst deine Entscheidungen anzuzweifeln, du zögerlich über deinen nächsten Schritt bist oder es am liebsten allem und jedem immer recht machen willst.

Du erfährst wo das Gefühl des Zweifelns herkommt, warum es wichtiger ist die Zweifel überwinden zu können als Talent zu haben und auch was du konkret tun kannst, dass deine Zweifel sich legen und du selbstsichere Entscheidungen treffen kannst.

Lass mich danach gerne wissen: Kennst du das von dir? Was machst du, wenn du zweifelst?

Enjoy & Happy Listening! 🎧💖

Hier findest du die Transkription der Podcastfolge:

Gefühlt war mein Leben in letzter Zeit wie bei Tabaluga Tivi. Ich dachte: „Ich muss doch wissen oder ich weiß doch, es gibt diesen einen richtigen Weg, diesen einen richtigen Schritt. Wenn ich daneben trete, wenn ich etwas falsch mache, dann ist alles verloren.“ Das erst einmal anzuerkennen: „Ok, so denke ich gerade.“, und dann zu verstehen: „Hey Eva, stimmt das denn? Ist es wirklich so, wie du das gerade denkst oder wie dein System das denkt?“ Und dann zu verstehen: „Nein, so ist es nicht. Auf jeden Fall, so will ich nicht leben. Das ist kein Leben, das ich lebenswert vorstelle.“

Dann ist natürlich die Frage: „Was könnte man stattdessen machen? Man könnte sich eher auf das ganze Spiel konzentrieren!“ Wenn man jetzt das Tabaluga Feld nimmt, dann sind alle Eisschollen das Leben und egal, welche Scholle man geht, es ist alles ok. Mit jedem Schritt kommt man ans Ziel und es gibt nicht diesen einen vorgezeigten Weg, den man einmal kurz gesehen hat. Man muss sich daran erinnern und genau den einen Weg gehen. Man könnte zum Beispiel auch über eine Eisscholle springen oder sich auf den Boden legen und darüber rollen. Oder was auch immer. Man könnte sich einen Helikopter kaufen und mit dem Helikopter darüber fliegen und auf gar keine Eisscholle treten. Das ist alles fein, alles ok. Es sind verschiedene Formen, wie man sich durch das Leben ausdrückt.

Das ist eine Art, die ich total erstrebenswert finde und ich übe mich selber darin. Ich kenne niemanden, der das so kann. Ich glaube, dass wir gesellschaftlich ganz krass darauf getrimmt sind, diesen einen korrekten Weg zu gehen. Deswegen ist es normal, dass man da reflektiert und reflektieren muss, um daraus auszusteigen. Am Ende erzähle ich dir noch, wie ich es gerade mache und wie du es auch machen kannst.

Ich habe dazu ein Video gesehen, ein Interview von Steven Pressfield, er war bei Marie Forleo in ihrer Marie TV Show. Er hat genau das beschrieben, er nennt es „resistance“. Also dieser innere Widerstand und die innere Selbstsabotage. Er sagte: „Overcoming restistance is far more important than talent or any gift.“ Bedeutet, dass es wichtiger ist, seinen inneren Widerstand überwinden zu können als jedes Talent, das man hat oder jedes Geschenk, das man mitbekommen hat.

Er beschreibt „resistance“ als eine Art Kraft, eine Art Macht, die uns sagt: „Lass uns das nicht machen.“ Wo eine Idee aufpoppt: „Ah ich könnte ein Podcast-Folge aufnehmen.“ „Lass uns das nicht machen. Lass uns das einfach nicht tun. Lass uns das einfach nicht machen.“ Er hat einen Satz gesagt, den fand ich so gut und ich habe mir gedacht: „Gott sei Dank, sagt es einmal jemand!“ Zwar hatte er gesagt: „We think, if we are feeling resistance, we are wrong and we need to change, so that we are right again.“ Das fand ich so gut, denn das kenne ich so von mir. Wenn so ein Zweifel hochkommt, denke ich manchmal, dass mein Bauchgefühl sagt: „Ich will das nicht!“ Dann bin ich ganz achtsam mit mir und sage mir: „Du musst nichts machen, was du nicht willst.“ Was ja an sich gut ist, aber dadurch verzweifle ich und werde unsicher in mir. Dann höre ich nur noch dem Zweifel zu und, dass der Weg, den ich eingeschlagen habe, falsch ist.

Einfach mal anzuerkennen, dass du auf einem Weg bist, der super gut für dich ist und du zweifelst, du zweifelst daran. Und, dass es normal ist, dass das jeder Mensch hat. Es ist egal wie selbstsicher und wie toll alles nach außen wirkt. Jeder Mensch kennt das, dass er mal kurz darüber nachdenkt: „Bin ich hier eigentlich gerade richtig, mache ich das gerade richtig oder wie war das eigentlich? Hat man verstanden, was ich sagen will?“ Jeder kennt dieses Gefühl von „irgendwie am Zweifeln sein“ und sich fühlen, als ob man auf keinem guten Weg ist. Ich fand total entspannend, dass das alles Quatsch ist. Ich kann also zweifeln und gleichzeitig auf dem richtigen Weg sein. Das war für mich so: „Ah ok gut, dann kann ich jetzt weitermachen“. 

Also falls du jetzt auch zweifelst, bist du sehr wahrscheinlich genau auf dem richtigen Weg. Kommen wir nun zu ganz konkreten Dingen, die du machen kannst, falls du das von dir kennst:

Das allererste ist Wahrnehmen. Du machst es gerade sehr wahrscheinlich, wenn du die Podcastfolge hörst. Einfach zu gucken: „Kenn ich das von mir? In welchen Situationen habe ich das? Habe ich es in bestimmten Phasen mehr, in bestimmten Phasen weniger?“ Einfach wahrnehmen, wie es ist. Da hilft natürlich, wie immer, Meditation. Immer wenn du reflektieren willst oder dich selbst wahrnehmen willst, hilft Mediation. Du kannst es aber auch einfach so im Alltag machen, auf diese Metaebene zu kommen. Und es schaffst, dass du nicht einfach so lebst, sondern von oben guckst: „Was mache ich denn hier gerade?“. 

Der erste Schritt ist immer Wahrnehmen und der Zweite ist, einfach damit sein. Du musst nicht sofort all das ändern. Sei einfach ein bisschen damit, sehr wahrscheinlich ändert sich dein Zweifel schon ein bisschen einfach dadurch, dass du ihn erkennst und ihn benennen kannst. „Ah ok, ich zweifle gerade. Ah ok, das ist meine Unsicherheit oder was auch immer.“

Was ich noch super finde, ich mache es seit ungefähr 10 Tagen, ist das Future Self Journal von The Holistic Psychologist. Ich kenne sie über Instagram, sie ist eine Psychologin aus den USA und macht ganz viel über Wahrnehmung und sie ist toll. Folge ihr auf jeden Fall schon mal bei Instagram, wenn du dich für das Thema interessierst. 

Wenn man sich auf ihrer Website für den Newsletter anmeldet, kann man das Future Self Journal herunterladen. Es ist ein Journal, indem du aufschreibst, welches Muster du ändern möchtest. Ich schreibe z.B. als ersten Schritt auf, dass ich weniger zweifeln möchte. In einem 2. Schritt schreibt man Affirmationen auf, die das unterstützen. In meinen Fall schreibe ich so etwas wie: „Ich bin sicher. Ich vertraue in meine Fähigkeit zu entscheiden. Alles ist gut. Jede Entscheidung ist die richtige. Ich vertraue darauf, dass alles genau so ist, wie ich es brauche.“ Das sind Affirmationen, die du nutzen kannst. 

Was du auch noch machen kannst (und ich auch mache), ist dein Wort für etwas geben: für ein Projekt oder ein Ergebnis. Zu sagen, egal welche Zweifel kommen, du machst es. Ich habe für 26 Podcastfolgen mein Wort gegeben. Das kommende Jahr gibt es jeden 2. Donnerstag eine Podcastfolge und egal, ob ich zweifle oder nicht, diese Podcastfolgen werden kommen.

Du musst jetzt nicht so etwas machen, was über 1 Jahr geht und mehrere Sachen beinhaltet. Es können kleine Dinge sein, die du im Alltag machst. The Holistic Psychologist sagt, das finde ich eine total schöne Herangehensweise, dass man jeden Tag ein kleines Versprechen sich selbst gegenüber hält. Dadurch kann man Selbstsicherheit und Vertrauen in sich selbst aufbauen. Das kann so etwas Kleines sein wie: „Morgen schreibe ich in das Future Self Journal. Heute Mittag koche ich Zuhause ein gutes Essen für mich.“ Es können kleine Sachen sein, es muss nichts Großes sein. 

Nochmal zur Wiederholung, was du machen kannst, wenn du Zweifel und Selbstzweifel kennst. Das 1. ist Wahrnehmen, einfach Wahrnehmen, wie es ist. Das 2. ist, da sein, das kommt mit Wahrnehmen zusammen, mit dem Zweifel sein. Dann das Future Self Journal von The Holistic Psychologist und dein Wort für etwas geben, was du, egal ob Zweifel kommen oder nicht, machst. 

Ich habe in die Show Notes das Future Self Journal von The Holistic Psychologist verlinkt. Das kannst du dir downloaden und einfach anfangen. Es ist innere Arbeit, die du da machen kannst. Ich kann dir nur sagen: Es lohnt sich, die zu machen. Ich garantiere dir, dein Leben wird lebenswerter, qualitativ hochwertiger. 

So das war meine erste Folge nach der Pause. Ich bin so glücklich, dass ich es mache. Ich freue mich schon auf die nächsten Folgen. Schreibe mir gerne, wie dir die Folge gefallen hat. Das kannst du bei Instagram tun oder bei Facebook, aber du kannst mich auch über meine Website kontaktieren.

Ich freue mich, wenn du mir schreibst und mir sagst, wie dir die Folge gefallen hat und ob du das kennst. Auch was du für dich daraus mitgenommen hast.

Wenn du magst, kannst du mir schreiben, wozu du gerne mal eine Podcastfolge hören würdest. Ich habe 26 Folgen zu füllen und habe noch nicht für alle 26 Folgen ein Thema. Das heißt, wenn du mal meine Meinung zu einem gewissen Thema haben möchtest oder gerade eine Frage hast, die dich umtreibt. Schreib mir das gerne und dann werde ich dazu eine Podcastfolge aufnehmen. 

Hab noch einen ganz schönen Tag und bis bald!

Wenn der Zweifel kommt und was du tun kannst


Eva bei Instagram: @evahunger

Evas Website: www.evahunger.com

Steven Pressfield im Interview bei Marie Forleo: Overcoming resistance & Why talent doesn’t matter 

The Holistic Psychologist: Future Self Journal

1 Comment

  • Reply
    Never doubt in the dark what has been shown to you in the light - Eva Hunger
    23. März 2020 at 12:54

    […] Das Zitat hat mir eine Freundin schon letztes Jahr im Herbst gesagt und es war ein Phase in der ich total an mich gezweifelt habe. An dem, was ich mache und ob ich das genauso will oder nicht. Es gibt dazu auch eine Podcastfolge, die ich kurz danach aufgenommen habe, sie heißt „Wenn der Zweifel kommt und was du dann tun kannst“.  […]

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